Gastroskopie

Bei Ihnen ist eine Magenspiegelung vorgeschlagen worden?

Das kann aus verschiedenen Gründen erforderlich sein. Oft geht es um die Klärung von Oberbauchbeschwerden oder einer Blutarmut, gelegentlich auch um die weitere Abklärung einer Durchfallerkrankung oder um den Ausschluss einer Tumorerkrankung. Die Magenspiegelung ist heutzutage eine häufig durchgeführte und sehr sichere Standarduntersuchung.

Magenspiegelung

Vorbereitung

Um möglichst keine Risiken einzugehen (insbesondere von Hochlaufen von Speiseanteilen in die Luftröhre) und um den oberen Magen-Darmtrakt gut beurteilen zu können, ist es erforderlich, dass der Patient/die Patientin mindestens 6 Stunden vor der Untersuchung nichts gegessen und getrunken hat. Dringende Medikamente sollte der Patient/die Patientin aber mit einem Schluck Wasser zu sich nehmen. Es muss auch vor der Untersuchung geklärt sein, ob der Patient/die Patientin eine „Schlafspritze“ (Sedierung, s.u.) wünscht. Wenn der Patient/die Patientin sich dafür entscheidet, darf der Patient/die Patientin im Anschluss an die Untersuchung mindestens 12 Stunden nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen und sollten sich nach der Untersuchung abholen lassen.

Vorgespräch

Ein Vorgespräch findet direkt vor der Untersuchung mit dem Arzt statt. Ein vorheriger Vorgesprächstermin mit dem Arzt ist für die Magenspiegelung nicht erforderlich, kann aber auf Wunsch vereinbart werden. Vom Personal wird vorab ein Aufklärungsbogen für die Magenspiegelung ausgehändigt, der vollständig gelesen, ausgefüllt und unterschrieben werden muss. Diesen Bogen geht der Arzt ausführlich mit dem Patienten/der Patientin durch und berät individuell. Sie können sich diesen Bogen auch vorab hier herunterladen.
Den Aufklärungsbogen zur Magenspiegelung und die Datenschutz- und Schweigepflichtsverordnung können Sie sich vorab auch hier herunterladen:

Einleitung der Untersuchung

Die Untersuchung kann unter einer Kurznarkose(„Schlafspritze“) durchgeführt werden, sodass der Patient/die Patientin von der gesamten Prozedur nichts mitbekommen. Dafür wird Ihnen in der Regel ein kleiner Katheter in die Vene gelegt („Braunüle“), um Ihnen ggf. Medikamente geben zu können. Diese Braunüle ist auch der Zugang für die „Schlafspritze“ (Sedierung). Während der Sedierung wird der Patient/die Patientin kontinuierlich überwacht. Es wird ein Messfühler am Finger oder Ohrläppchen des Patienten angebracht, der die Sauerstoffsättigung und den Puls misst (Pulsoxymetrie). Der Blutdruck wird vor und nach der Untersuchung gemessen.

Wenn der Patient/die Patientin sich für eine Magenspiegelung ohne Kurznarkose entscheidet, wird der Rachen mit einem Rachenspray betäubt. Nach der Rachenbetäubung sollte der Patient/die Patientin zwei Stunden im Anschluss an die Untersuchung nichts Essen oder Trinken.

Der Patient/die Patientin bekommt dann einen Beißring in den Mund gelegt, der Ihre Zähne und unser Gerät schützt. Dann beginnt die Untersuchung.

Ablauf der Untersuchung

Mit einem etwa fingerdicken schwarzen optischen Gerät (dem Videogastroskop) geht der Untersucher nun vom Mund durch die Speiseröhre bis in den Magen und den Zwölffingerdarm vor. Zwölffingerdarm, Magen und Speiseröhre werden nun ausgiebig angeguckt (inspiziert) und ggf. krankhafte Prozesse festgestellt und dokumentiert. In der Regel werden im Magen mit einer kleinen Zange Proben entnommen, um zu klären, ob eine bakterielle Besiedlung des Magens vorliegt (Helicobacter Bakterien). Wenn nötig, werden weitere feingewebliche Proben entnommen.

Risiko der Untersuchung

Es handelt sich um ein sehr sicheres Routineverfahren. Jedoch sind gewisse seltene Restrisiken durch die Untersuchung nie ganz auszuschließen. Dazu gehören Zahn-, Kehlkopf- und Luftwegs- und Speiseröhrenverletzungen, eine Blutung aus dem Magen, ein Magenwanddurchbruch, Einschwemmung von Bakterien in die Blutbahn bis zur Blutvergiftung und zum Schock, Unverträglichkeit der eingesetzten Medikamente, oder besonders wenn eine Sedierung durchgeführt wird Atmungs- und Kreislaufprobleme. Das Risiko ernsthafter Komplikationen ist deutlich kleiner als 1 auf 1000 Untersuchungen einzuschätzen. Wenn solche Probleme auftauchen, können akute Maßnahmen zur Behandlung erforderlich werden. Dies kann u.a. umfassen: Blutstillung durch erneute Magenspiegelung, Blutersatz durch Transfusion, Antibiotikabehandlung, Infusionsbehandlung, Operation und Krankenhausbehandlung, Wiederbelebungsmaßnahmen, Beatmungsmaßnahmen. In sehr seltenen Einzelfällen können sich weitere Folgekomplikationen wie Bauchfellentzündung, Nierenversagen, Hirnschädigung und weitere entwickeln. Um das Risiko möglichst gering zu halten, wird während der Untersuchung der Sauerstoffgehalt im Blut untersucht. Der Patient/die Patientin wird während und kurz nach der Untersuchung vom Personal beobachtet und betreut.

Nach der Untersuchung

Gelegentlich treten nach der Untersuchung Blähungen und Druckgefühl im Oberbauch auf. Es kann Heiserkeit auftreten oder ein brennendes Gefühl im Mund-, Hals- oder Brustkorbbereich. Es ist möglich, dass der Patient/die Patientin sich durch die Begleitmedikamente noch einige Stunden benommen fühlen und nicht so schnell wie gewohnt reagieren können. Sollte der Patient/die Patientin aber stärkere Beschwerden haben (vor allem stärkere Schmerzen, stärkere Blutungen), ist eine Kontaktaufnahme mit unserer Praxis dringend erforderlich. Wenn eine Rachenbetäubung durch ein Spray verabreicht worden sein, sollte der Patient/die Patientin 2 Stunden nach der Untersuchung weder essen oder trinken. Falls eine Sedierung gewünscht war, muss sich der Patient/die Patientin nach der Untersuchung aus der Praxis abholen lassen. Die Abholung wird aus rechtlichen Gründen in der Praxis dokumentiert.

Eine kurze Besprechung und (vorläufige) Einschätzung der Befunde erfolgt kurz nach der Untersuchung bzw. sobald die Kurznarkose ausreichend abgeklungen ist.